Korschenbroich "An der Niers-Aue": So läuft die Vermarktung
Baugrundstücke werden nach einem Punktesystem vergeben. Bewerber müssen Präferenz angeben.
Der Andrang im Ratssaal war so groß, als gäbe es dort etwas umsonst. Dabei ist das, worum es ging, mit 300 Euro pro Quadratmeter ziemlich teuer: ein Grundstück im Neubaugebiet "An der Niers-Aue". 40 dieser begehrten Flächen befinden sich im Besitz der Stadt. Die Interessenten erfuhren jetzt, wie die Vermarktung ablaufen wird.
Der Stadt liegen für diese Grundstücke 450 Bewerbungen vor. Bürgermeister Marc Venten wies in seinem kurzen "Werbeblock" auf die enorme Attraktivität der Stadt Korschenbroich hin. Der Technische Beigeordnete Georg Onkelbach erinnerte daran, dass der entsprechende Bebauungsplan seit dem 2. Februar rechtskräftig ist. Und er verriet, wie es weitergeht: "Der erste Spatenstich für den Kanalbau und die Baustraße wird am 26. April erfolgen. Im ersten Quartal 2018 sollen diese Arbeiten beendet sein."
Er erläuterte auch das Punktesystem, nach dem die städtischen Grundstücke vergeben werden. Wer in Korschenbroich lebt, bekommt beispielsweise fünf Punkte, wer früher hier seinen Hauptwohnsitz hatte, zwei Punkte. Die Bewerber werden am 3. April einen Bogen zugesandt bekommen. "Dort können Sie mehrere Grundstücke auswählen, müssen aber eine Präferenz angeben", sagte Onkelbach. Sein Tipp: "Lieber eine Alternative mehr angeben." Die ausgefüllten Bögen müssen bis zum 10. Mai zurückgeschickt werden - und zwar mit den entsprechenden Nachweisen. "Wer den Bogen am 3. April noch nicht hat, sollte am 4. April bei uns nachfragen", riet Onkelbach.
Mit dem Finanzierungsnachweis für das Grundstück könnten sich die Bewerber bis zum 15. Juni Zeit lassen. Am 13. Juli werde der Rat in nichtöffentlicher Sitzung über die Vergabe der Grundstücke entscheiden. Bei Punktegleichheit werde Bürgermeister Venten das Los entscheiden lassen. Zu den Bedingungen, auf die sich die Käufer einlassen müssen, gehört, dass spätestens drei Jahre nach der gesicherten Erschließung die Baumaßnahme abgeschlossen sein muss.
Ob auch mit Keller gebaut werden könne, wollte eine Grundstücksinteressentin wissen. Die Antwort: "Ja, aber Sie müssen beachten, dass Grundwasser und Korschenbroich zusammengehören. Sie müssen mit ihrem Architekten darüber reden." Die Besucher erfuhren, dass auch der Bauträger, der rund 100 Grundstücke verkauft, an den Bodenrichtwert gebunden ist und dass der Investor bereits mit der Vermarktung begonnen habe.
Ein wenig erstaunt waren die Interessenten, als sie erfuhren, dass die Grundstücke je nach Lage zwischen 50 Zentimeter und einem Meter angehoben werden müssen - wie hoch die Kosten dafür seien, konnte ihnen niemand sagen. Es wurde auch gefragt, wann die Kita errichtet werde. "Wir sind auf der Suche nach einem Investor und einem Betreiber", betonte Onkelbach. (barni)
Quelle: NGZ vom 31.03.2017 >>